Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz, Foto: pixabay

Künstliche Intelligenz verändert die Bildungslandschaft. Doch viele Lehrkräfte fühlen sich unzureichend vorbereitet. Eine aktuelle Erhebung der Robert Bosch Stiftung zeigt deutliche Defizite und Erwartungen. Nur 6 Prozent der Lehrkräfte schätzen sich beim Thema KI als sehr sicher ein. Dagegen gaben 62 Prozent der Befragten an, dass sie sich unsicher oder sehr unsicher fühlen. Das ergab das deutsche Schulbarometer – eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.500 Lehrkräften in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis:

Mehrheit sieht Risiken bei Anwendungen wie ChatGPT

Lehrkräfte bewerten KI-Anwendungen durch Schülerinnen und Schüler überwiegend kritisch. Ein Großteil der Befragten sieht darin eine Gefahr für soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit und kritisches Denken.

Dirk Richter, Bildungsforscher aus Potsdam und Mitautor der Studie, warnt

„Wenn KI nur als Abkürzung zum Lernen dient, wird kein fachliches Wissen aufgebaut.“ Der gezielte und bewusste Einsatz müsse im Mittelpunkt stehen. Dazu gehöre auch, Grenzen zu definieren. Richter fordert: Lehrkräfte müssen klarmachen, wo KI hilft – und wo nicht.

Dagmar Wolf: Lehrer brauchen mehr Qualifikation

Es besteht ein starkes Wissensgefälle zwischen Lehrkräften und Schülern im Umgang mit KI. Dagmar Wolf von der Robert Bosch Stiftung betont, dass Lehrkräfte dringend besser ausgebildet werden müssen.

Aktuell nutzen nur etwa 10 Prozent der Lehrkräfte KI-Tools – meist zur Planung des Unterrichts. Anwendungen wie Datenanalyse oder Leistungsbewertung kommen kaum zum Einsatz. Laut Wolf fehlt es an flächendeckender und praxisnaher Qualifizierung. Auch sei der Zugang zu passenden Fortbildungen noch eingeschränkt.

Potenzial bei individualisiertem Lernen

Trotz Unsicherheit erkennen viele Lehrkräfte die Chancen von KI im Bildungsbereich. Vor allem im Bereich des individualisierten Lernens wird Potenzial gesehen.

Laut Schulbarometer erwarten 57 Prozent der Befragten positive Effekte durch KI, beispielsweise bei der Anpassung von Lerninhalten oder bei der Unterstützung von Schwächen einzelner Schüler. Diese Hoffnung könnte ein entscheidender Motor für den künftigen Einsatz sein.

Größter Belastungsfaktor bleibt das Schülerverhalten

Nicht KI, sondern das Verhalten der Schüler gilt als größte Herausforderung im Schulalltag. 42 Prozent der Lehrkräfte nennen es als Hauptbelastung – ein Anstieg um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sind Haupt-, Real- und Gesamtschulen.

Trotz aller Schwierigkeiten bleibt ein Befund stabil: Die Zufriedenheit mit der eigenen Schule und Arbeit liegt bei 80 bis 100 Prozent. Das spricht für das Engagement der Lehrkräfte – auch unter erschwerten Bedingungen.

 Quelle: SWR

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