Forschung an der Universität Stuttgart
Forschung an der Universität Stuttgart, pixabay/Foto illustrativ

Immer wieder behindern E-Scooter Fußgänger und sorgen für Unmut in Innenstädten. Ein Forschungsteam der Universität Stuttgart arbeitet an einer Lösung: einem autonom fahrenden E-Scooter, der sich selbstständig fortbewegen und laden kann. Die Technologie steckt noch in den Anfängen, doch die Entwicklung schreitet schnell voran.

Inhaltsverzeichnis:

Testfahrten auf dem Campus der Universität Stuttgart

Auf dem Gelände der Universität Stuttgart wird ein Prototyp getestet, der selbstständig fährt, Hindernisse erkennt und die Balance hält. Drei Doktoranden – David Meister, Robin Strässer und weitere Mitglieder des Instituts für Systemtheorie und Regelungstechnik – arbeiten an der Entwicklung. Das Gerät nutzt ein eingebautes Reaktionsrad, um das Gleichgewicht zu halten. Dank Ultraschallsensoren und einer Kamera erkennt der E-Scooter Hindernisse und reagiert auf Gesten wie eine ausgestreckte Hand.

Derzeit sind Fahrten nur unter Aufsicht und bei trockenem Wetter erlaubt. Die Technik ist noch nicht wasserfest. Die Entwickler konzentrieren sich zunächst auf Basisfunktionen wie Navigation auf kurzen Strecken oder präzises Anhalten. Das langfristige Ziel: ein autonomes Fahrzeug, das sicher im öffentlichen Raum agieren kann.

Vision von nachhaltiger Mobilität

Die E-Scooter sollen autonom zur Ladestation fahren oder sich zu Nutzern bewegen, die sie per App rufen. Dies könnte die Anzahl an falsch abgestellten Fahrzeugen in Städten deutlich verringern. Das Team um Frank Allgöwer, den Leiter des Instituts, sieht großes Potenzial in der Technologie. Die Idee zum Projekt entstand vor einigen Jahren, mittlerweile arbeitet bereits die dritte Generation von Promovierenden daran.

Folgende Vorteile versprechen sich die Forschenden:

  • Weniger E-Scooter nötig durch optimierte Verteilung
  • Geringerer CO₂-Ausstoß durch automatisches Fahren zur Ladestation
  • Reduzierte Betriebskosten für Verleihfirmen
  • Höhere Sicherheit für Fußgänger

Das automatische Fahren soll ausschließlich erfolgen, wenn der E-Scooter nicht benutzt wird, etwa auf dem Weg zur nächsten Ladestation.

Neue Herausforderungen beim Laden

Ein nächster Schritt ist das selbstständige Aufladen. Der E-Scooter soll in der Lage sein, auf eine Rampe zu fahren und sich exakt über einer Ladespule zu positionieren. Dies erfordert präzise Steuerung, die aktuell entwickelt wird. Die bisherigen Tests auf dem Campus verliefen erfolgreich. Auch bei öffentlichen Präsentationen, etwa beim diesjährigen Europäischen Robotik-Forum, sorgte das Fahrzeug für Aufmerksamkeit.

Noch viele Fragen offen

Bis zur Marktreife ist es allerdings noch ein weiter Weg. Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Grundlagenforschung. Themen wie Zulassung, Lizenzierung und rechtliche Rahmenbedingungen stehen noch aus. Die Forschenden bleiben optimistisch. Langfristig könnte der autonom fahrende E-Scooter einen Beitrag zur intelligenten, nachhaltigen und sicheren Stadtmobilität leisten.

Quelle: SWR

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