In mehreren Schulen der Stadt Leinfelden-Echterdingen stehen Veränderungen an. Neue Leitungspersonen werden gesucht, Schulstrukturen überdacht und Reformen umgesetzt. Besonders betroffen sind das Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium, die Immanuel-Kant-Realschule und die Ludwig-Uhland-Schule. Auch die Einführung von Juniorklassen sowie die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium prägen den aktuellen Umbruch. Insgesamt betrifft der Wandel rund 3728 Schülerinnen und Schüler – mit einem erwarteten Anstieg auf 4285 bis 2030/31.
Inhaltsverzeichnis:
- Nachfolge von Wolfgang Krause am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium
- Wechsel an der Immanuel-Kant-Realschule
- Zukunft der Ludwig-Uhland-Schule noch offen
- Steigende Schülerzahlen fordern langfristige Planung
Nachfolge von Wolfgang Krause am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium
Am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium in Echterdingen zeichnet sich ein Führungswechsel ab. Nach dem Abschied von Rektor Wolfgang Krause soll sein Nachfolger zeitnah bestimmt werden. Das Regierungspräsidium gibt sich zurückhaltend, da das Verfahren zur Neubesetzung noch läuft. Klar ist: Timo Lang, seit 2010 Lehrer am PMHG und seit zwei Jahren stellvertretender Schulleiter, hat sich beworben. Er gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Leitung der Schule.
In den letzten Jahren verzeichnete das Gymnasium einen starken Anstieg an Anmeldungen. Seit dem Weggang von Krause haben sich die Zahlen am PMHG und am Immanuel-Kant-Gymnasium nahezu ausgeglichen. Die geplante Rückkehr zu G9 betrifft beide Gymnasien gleichermaßen. Bestehende G8-Klassen werden jedoch weiterhin regulär zum Abitur geführt.
Wechsel an der Immanuel-Kant-Realschule
Auch an der Immanuel-Kant-Realschule steht ein Führungswechsel bevor. Heike Hauber, die langjährige Schulleiterin, geht in den Ruhestand. Ihre Nachfolge soll bereits im Herbst geregelt sein. Laut Staatlichem Schulamt Nürtingen ist das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen. Jan Stark, derzeit Leiter der Oskar-Schwenk-Schule in Waldenbuch, ist ein möglicher Kandidat. Seine Chancen auf die Stelle gelten als sehr gut.
Neben den Personalien bringt die landesweite Schulreform neue Strukturen mit sich. Förderklassen an der Eichbergschule und Goldwiesenschule werden durch Juniorklassen ersetzt. Diese Maßnahme tritt zum kommenden Schuljahr in Kraft und betrifft mehrere Grundschulen in der Stadt.
Zukunft der Ludwig-Uhland-Schule noch offen
Die Ludwig-Uhland-Schule in Leinfelden steht vor einer strukturellen Entscheidung. Als Grund- und Werkrealschule ist sie aktuell eine von wenigen ihrer Art. Drei Szenarien stehen zur Debatte:
- Entwicklung zur Gemeinschaftsschule – favorisiert von Grünen, SPD und L.E. Bürgern/DiB
- Beibehaltung des Titels Werkrealschule – allerdings nur noch Hauptschulabschluss ab 2030/31
- Zusammenschluss mit der Immanuel-Kant-Realschule zu einem Schulverbund
Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell betont, dass Gespräche mit Schulleitungen, Elternvertretungen und dem Gemeinderat folgen sollen. Die Option einer Gemeinschaftsschule sei allerdings bereits verworfen worden, nachdem sich das bürgerliche Lager im Gemeinderat mehrheitlich dagegen entschieden hatte.
Steigende Schülerzahlen fordern langfristige Planung
Die Stadtverwaltung erwartet einen kontinuierlichen Anstieg der Schülerzahlen. Aktuell besuchen 3728 Kinder und Jugendliche die Schulen in Leinfelden-Echterdingen. Bis zum Schuljahr 2030/31 soll diese Zahl auf 4285 steigen. Diese Entwicklung erfordert nicht nur neue Konzepte für Schulräume, sondern auch strukturelle Anpassungen. Die Einführung von G9, der Ausbau naturwissenschaftlicher Fächer und die Stärkung der Sprachförderung sind konkrete Schritte in diese Richtung.
Die Bildungslandschaft der Stadt steht vor bedeutenden Veränderungen. Neue Führungspersönlichkeiten, strukturelle Reformen und steigende Schülerzahlen markieren einen tiefgreifenden Wandel, der bereits heute die Weichen für die kommenden Jahre stellt.
Quelle: Stuttgarter Zeitung