Stuttgart profitiert erneut überdurchschnittlich von der zweiten Fördertranche des Startchancenprogramms. Neben den bereits geförderten 33 Schulen können nun voraussichtlich weitere 23 Schulen auf finanzielle Unterstützung hoffen. Besonders bemerkenswert ist, dass diesmal auch eine bisher unberücksichtigte Schulart von den Fördermitteln profitiert.
Inhaltsverzeichnis:
- Mehr als zehn Prozent der geförderten Schulen in Baden-Württemberg kommen aus Stuttgart
- Milliardenförderung für Schulen mit besonderem Bedarf
- Die erste Förderrunde und ihre Schulen
- Förderung ermöglicht gezielte Verbesserungen
Mehr als zehn Prozent der geförderten Schulen in Baden-Württemberg kommen aus Stuttgart
Das Startchancenprogramm ist das größte Bildungsförderprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik. Ziel ist es, die Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen und die Anzahl der Schüler zu steigern, die die Mindeststandards in den Kernkompetenzen Lesen, Rechnen und Schreiben erfüllen. Besonders Schulen mit herausfordernder sozialer Zusammensetzung sollen von den Investitionen profitieren.
Laut Thomas Schenk, dem Leiter des Staatlichen Schulamts Stuttgart, werde die Landeshauptstadt in Baden-Württemberg überproportional gefördert. Stuttgart stelle mehr als zehn Prozent der Schulen, die im Bundesland Mittel erhalten. Offiziell hat das Land die genaue Zahl der geförderten Schulen in der zweiten Tranche noch nicht bekannt gegeben. Doch laut Schenk sei bereits klar, dass inklusive der ersten Förderrunde rund 60 Schulen profitieren werden. Besonders bemerkenswert sei, dass nun auch berufliche Schulen in das Programm aufgenommen wurden. Etwa fünf bis sechs dieser Schulen werden voraussichtlich in die Förderung einbezogen.
Milliardenförderung für Schulen mit besonderem Bedarf
In Baden-Württemberg werden insgesamt 2,6 Milliarden Euro über zehn Jahre hinweg in das Programm investiert. Die Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte durch das Land und den Bund. Davon sollen landesweit 540 Schulen profitieren. Die Auswahl der Schulen erfolgt streng nach einem Sozialindex, um sicherzustellen, dass die Mittel gezielt dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Die erste Förderrunde und ihre Schulen
Im August 2023 startete die erste Förderrunde mit bundesweit 2125 sogenannten Startchancenschulen. In Stuttgart waren 33 allgemeinbildende Schulen darunter. Dazu gehörten:
- 15 Grundschulen
- 15 Sekundarstufenschulen (Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen)
- 3 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren
Förderung ermöglicht gezielte Verbesserungen
Mit den bereitgestellten Mitteln haben die Startchancenschulen verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Bildungsangebote. Dazu gehört die Anstellung von externen Fachkräften wie Logopäden oder Schulpsychologen. Auch Verwaltungsassistenten können eingestellt oder Lernräume ansprechender gestaltet werden.
Wer als Träger oder Einzelperson von dem Programm profitieren möchte, muss sich auf der Plattform „Lehrer Online in Baden-Württemberg“ registrieren. Das Kultusministerium prüft alle Angebote einzeln, um hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten. Dies soll es den Schulen erleichtern, qualifizierte Unterstützung zu erhalten.
Die meisten Schulen der ersten Tranche haben bereits Mittel abgerufen und investiert, bestätigte Schulamtsleiter Schenk. Die zweite Förderrunde bietet nun einer noch größeren Anzahl an Schulen in Stuttgart die Chance, von den finanziellen Ressourcen zu profitieren und ihre Bildungsqualität nachhaltig zu verbessern.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de